Rotkäppchen und der böse Wolf
Der Wolfsbrunnen, auch Rotkäppchenbrunnen genannt, ist das Werk der Bildhauer Heinrich Düll und Georg Petzold und wurde 1904 errichtet. Gestiftet wurde er von Adolf und Apollonia Wolf, die damit ihrem Namen ein Denkmal setzen wollten. Wir sehen auf der Säule Rotkäppchen im Zwiegespräch mit dem Wolf. Sie scheint ihm gerade zu erklären, wohin des Weges sie ist – und betört der Wolf das Mädchen nicht gerade, es doch einmal mit einem Umweg zu versuchen?
„Da gieng er ein Weilchen neben Rothkäppchen her, dann sprach er „Rothkäppchen, sieh einmal die schönen Blumen, die rings umher stehen, warum guckst du dich nicht um? ich glaube du hörst gar nicht, wie die Vöglein so lieblich singen? du gehst ja für dich hin als wenn du zur Schule giengst, und ist so lustig haußen in dem Wald.“
Vom rechten Wege abgekommen
So erzählen es die Brüder Grimm. Der Wolf rät ihr dazu, den rechten Weg zu verlassen – und appelliert an ihre Lust auf etwas Neues. Und tatsächlich:
Die Blumen der Kreativität
Wir wissen, wie diese Geschichte ausging. Doch die Botschaft dieser einen Szene ist eine ganz andere: das Schöne und Interessante liegt nicht auf dem Weg der Gewohnheiten, sondern dort, wo wir von diesen Gewohnheiten abweichen, wo wir etwas wagen. wo wir uns von unseren Sinnen und Instinkten leiten lassen (der animalischen, wölfischen Seite in uns) und die Zwänge der Zivilisation einmal hinter uns lassen. Dort blühen die Blumen der Kreativität.
Und? Wo wirst du heute einmal vom rechten Weg abkommen – und etwas Neues erleben?