München: 15 Geheimtipps unter den Sehenswürdigkeiten in der Altstadt

München ist eine Stadt, die auf Magie gebaut ist.

Überall flüstern dir Gebäude, Gassen und Zeichen an Häusern Sagen und Legenden zu.

Auf einem kleinen Spaziergang zu den Geheimtipps unter den Sehenswürdigkeiten der Altstadt, lernst du die mystische Seite Münchens kennen. Wo andere nur gewöhnliche Touristenattraktionen sehen, zeigen wir dir die geheime Bedeutung so mancher Sehenswürdigkeit …

Du wirst die Stadt mit anderen Augen sehen!

Es beginnt im Herzen der Stadt – am Marienplatz …

Wir beginnen am Marienplatz, dem Herz der Stadt. Der Marienplatz in München ist für viele Touristen die erste Station, um München kennen zu lernen. Dieser Platz blickt auf eine lange Geschichte zurück. Einst „Markt“ und später „Schrannenplatz“ genannt, erhielt er 1854 seinen heutigen Namen. Er war der zentrale Ort für Handel, Gericht und Turniere.

Hier beginnt dein mystisch-magischer Spaziergang durch die Altstadt. Suche als Erstes die Mariensäule. Du kannst sie nicht verfehlen, denn sie steht in der Mitte des Platzes. Auf einer hohen Säule erkennst du eine goldene Statue …

Plan der 15 Geheimtipps unter den Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von München

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr. 1 – Die Mariensäule

Im Zentrum des Marienplatzes erhebt sich die prächtige Mariensäule. Errichtet im Jahr 1637, war sie ein Dankesgelübde von Kurfürst Maximilian I. für die Verschonung Münchens im Dreißigjährigen Krieg. Die Himmelskönigin thront auf der Mondsichel, das Zepter in ihrer linken Hand, das Christuskind mit dem Reichsapfel in der rechten. Obwohl der Künstler der Säule unbekannt ist, diente sie als Inspiration für viele Nachbildungen, wie jene in Wernstein am Inn, in Wien und in Prag.

Zu ihren Füßen kämpfen vier Engelsfiguren gegen das Böse: Ketzerei, Hunger, Krieg und Pest. Diese Darstellung knüpft an Psalm 91, Vers 13 an: „Über die Schlange und den Basilisken wirst Du schreiten und den Löwen und den Drachen wirst Du zertreten.“ Ein Basilisk, halb Schlange, halb Hahn, kann nur durch seinen eigenen tödlichen Blick, reflektiert in einem Spiegel, besiegt werden.

Wusstest du, dass die Mariensäule auch als Freiluftaltar dient und hier schon zwei Päpste einen Gottesdienst abgehalten haben?

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 1: Die Mariensäule auf dem Marienplatz in München
Die Himmelskönigin auf der Mariensäule

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr. 2 – Das Wurmeck

Am linken Eck des Neuen Rathauses windet sich ein furchteinflößender Drache die Mauer hinauf. Wir stehen am „Wurmeck“. Hier soll einst ein riesiger Lindwurm über München geflogen sein und seinen giftigen Atem durch die Gassen geblasen haben. Die Pest kam in die Stadt und forderte viele Menschenleben. Schließlich landete das Ungeheuer auf dem Marktplatz. In Reliefs links und rechts davon wird diese Münchner Sage erzählt. Du siehst Bürger erschrocken zurückweichen. Links von den fliehenden Bürgern sind die tapferen Kanoniere zu sehen. Diese mutigen Männer aus der gegenüberliegenden Hauptwache töten den Drachen mit einem einzigen Schuss. München ist gerettet. Rechts davon tanzen die Schäffler, die Fassmacher, die du schon vom Glockenspiel kennst. Mit ihren Buchsbaumbögen formen die Tänzer eine „Schlange“, die den Pestwurm symbolisiert. Figuren wie die „Gretl mit der Butt’n“ und der Kasperl, der Nasen mit Ruß schwärzt, gehören ebenfalls zum Ensemble.

Wusstest du, dass die Schäffler außer der Reihe auch nach dem Ende der Corona-Pandemie in München getanzt haben?

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 2: Das Wurmeck am Neuen Rathaus in München
Der Lindwurm am Neuen Rathaus

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr.3 – Das Glockenspiel im Neuen Rathaus

Das Glockenspiel im Münchner Rathausturm besteht aus 43 Glocken und 32 Figuren und zählt zu den größten Glockenspielen Europas. Es erinnert an ein spektakuläres Ereignis in der Geschichte unserer Stadt – und eine alte Tradition. Die obere Etage des Glockenspiels zeigt die Hochzeit von Herzog Wilhelm V. mit Renate von Lothringen im Jahr 1568, einschließlich eines Ritterturniers auf dem Marienplatz. Es war damals eines der größten Feste, das München je erlebt hatte. In der unteren Etage drehen sich die Schäffler, also die Fassmacher, zu überlieferten Melodien im Kreis. Diese Fassmacher führen alle sieben Jahre zwischen Dreikönig und Faschingsdienstag ein einzigartiges Spektakel auf. Der Brauch, der seit 1702 belegt ist, geht der Legende nach auf das Jahr 1517 zurück. Damals brachten die Schäffler mit ihrem mutigen Tanz das Leben nach der Pest zurück auf die Straßen und lockten die Menschen aus ihren Häusern.

Das Glockenspiel spielt täglich um 11:00 Uhr und 12:00 Uhr, von Mai bis Oktober zusätzlich um 17:00 Uhr. Hast du gesehen, dass der weißblaue bayerische Ritter am Ende den rot-weißen lothringischen Ritter vom Pferd stößt?

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 3: Die tanzenden Schäffler am Glockenspiel des Neuen Rathaus in München
Die tanzenden Schäffler im Glockenspiel des Neuen Rathaus

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr.4 – Der Fischbrunnen

Der Fischbrunnen ist ein beliebter Treffpunkt und reich an Geschichte. Bereits im 14. Jahrhundert stand hier ein Brunnen, an dem Fischhändler ihre Körbe abstellten.

Zwei Münchner Traditionen sind eng mit diesem Brunnen verbunden. Der Metzgersprung, eine Zeremonie, bei der Metzgerlehrlinge freigesprochen wurden, brachte sie in einer speziellen Tracht ins Wasser. Die Lehrlinge warfen Äpfel und Nüsse ins Publikum. Dieser Brauch geht auf die Pestzeit im 16. Jahrhundert zurück und wird seit 1995 alle drei Jahre im Sommer wieder gefeiert.

Eine weitere Tradition ist das Waschen der Geldbeutel am Aschermittwoch. Der Oberbürgermeister und der Stadtkämmerer beginnen die Zeremonie, danach folgen die Bürger. Es heißt, so gehe das Geld das ganze Jahr über nicht aus.

Manche sagen, dass dies auch das ganze Jahr funktioniert. Hast du es ausprobiert?

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 4: Der Fischbrunnen auf dem Marienplatz in München
Der Fisch auf dem Fischbrunnen

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr. 5 – Der Heilige Onuphrius

Haus Nummer 17 am Marienplatz schmückt ein imposantes Mosaik. Es zeigt den Heiligen Onuphrius, groß gewachsen, mit einer Krone und gekleidet in einen Blätterschurz. In seiner Hand hält er ein Doppelkreuz. Onuphrius war der Sohn eines Nomadenkönigs aus Afrika. Nach dem Tod seines Vaters suchte er Zuflucht in einem ägyptischen Eremitenkloster. Ein Engel führte ihn in die Wüste, wo er einen weisen Eremiten traf, der ihm spirituelle Vollkommenheit lehrte. Onuphrius verbrachte 60 Jahre in der Wüste. Engel versorgten ihn, während er gegen Versuchungen kämpfte und mit Gott kommunizierte. Heinrich der Löwe soll seine Reliquien nach München gebracht haben. So wurde Onuphrius der erste Patron der Stadt.

Onuphrius gilt als der Schutzpatron der Pilger, der Reisenden – und damit auch von dir, einem Besucher unserer Stadt! Wenn du ihm in die Augen schaut, so heißt es, bist du den ganzen Tag vor einem plötzlichen Tod geschützt!

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 5: Das Mosaik des heiligen Onuphrius am Marienplatz in München
Das Mosaik des heiligen Onuphrius

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr. 6 – Die wundertätige Madonna

In der Heilig-Geist-Kirche in München gibt es ein besonderes Kleinod: die wundertätige Madonna. Sie befindet sich im nördlichen Seitenschiff und ist an den zahlreichen Kerzen leicht zu erkennen. Diese Statue ist als „Hammerthaler Muttergottes“ bekannt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts stand gegenüber der Kirche eine Weinwirtschaft, die zur Hammerthaler Familie gehörte. Im Jahr 1620 fand die Wirtin im Kloster Tegernsee eine Madonna in einer dunklen Ecke und brachte sie nach München in ihre Hauskapelle. Kurz darauf bemerkte sie erstaunt, dass ihre Gliederschmerzen verschwunden waren. Dieses Wunder sprach sich schnell herum, und viele Menschen strömten herbei, um die Madonna zu sehen. Da die kleine Kapelle dem Ansturm nicht gewachsen war, übergab die Frau die Statue dem Augustiner-Eremiten-Kloster in der Neuhauser Straße, dem heutigen Jagd- und Fischereimuseum. Die Klosterkirche wurde zu einer Wallfahrtsstätte, in der die Madonna viele weitere Wunder wirken sollte. Als die Augustiner 1803 im Zuge der Säkularisation ihr Kloster verlassen mussten, retteten fromme Gläubige das Gnadenbild und brachten es in die Heilig-Geist-Kirche. So kehrte die Madonna an den Ort zurück, an dem ihre wundersame Geschichte begann. Seitdem berichten Gläubige erneut von zahlreichen Heilungen.

Diese wundertätige Madonna zieht weiterhin viele Besucher an, die an die heilende Kraft der „Hammerthaler Muttergottes“ glauben und ihre Hoffnung in sie setzen. Welchen Wunsch hast du der wundertätigen Madonna anvertraut?

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 6: Die Hammerthaler Muttergottes in der Heilig-Geist-Kirche in München
Die Hammerthaler Muttergottes in der Heilig-Geist-Kirche

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr. 7 – Der Brezenreiter

Im Deckenfresko erblickst du links oberhalb des Medaillons mit der Inschrift „ALII FIDES“ in der Heilig-Geist-Kirche eine ungewöhnliche Figur. Sie steht neben einem weißen Pferd und hält eine Brezel in der Hand. Was hat das zu bedeuten?

Seit dem 14. Jahrhundert spendete die Familie Wadler jährlich Geld an das Heilig-Geist-Spital. Mit diesem Geld wurden Brezen gekauft, die am 1. Mai kostenlos an die Armen der Stadt verteilt wurden. Um Mitternacht ritt ein Bote auf einem weißen Pferd, dessen Hufe so präpariert waren, dass sie viel Lärm machten, durch die Gassen. Er verteilte eine Handvoll Brezen als Zeichen dafür, dass am Spital nun Brezen ausgegeben wurden. Dieser Brauch wurde über Jahrhunderte bis ins Jahr 1801 gepflegt. In diesem Jahr herrschte große Not. Die Brezen waren knapp, und die Menschen rissen sie dem Reiter förmlich aus der Hand – bis er keine mehr hatte. In ihrer Wut zogen sie ihn vom Pferd und verprügelten ihn. Dies führte zur Einstellung des schönen Brauchs.

Und? Hast du den Brezenreiter gefunden?

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 7: Das Deckenfresko mit dem Brezenreiter in der Heilig-Geist-Kirche in München
Der Brezenreiter in der Heilig-Geist-Kirche

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr. 8 – Das Löwenrelief

Das Relief an der Fassade der Stadtsparkasse hinter dem Alten Rathaus zeigt eine magere Kreatur, die sich zu vier Steinklumpen hinunterbeugt. Wer würde denken, dass sie auf Heinrich den Löwen verweist, den Gründer Münchens. Geboren 1129, wurde Heinrich im Alter von 13 Jahren Herzog von Sachsen und später Herzog von Bayern. Er entstammte dem mächtigen Geschlecht der Welfen. Heinrich erhielt den Beinamen „der Löwe“ wegen seiner Eigenschaften wie Stärke und Mut. Eine andere Sage berichtet, dass Heinrich der Löwe einst auf einer Insel strandete und dort einem Löwen im Kampf gegen einen Drachen beistand. Dieser Löwe begleitete in seitdem sein ganzes Leben als treuer Freund.

Im Physiologos, einem frühchristlichen Buch über die Symbolik der Tiere, wird erklärt, was dieses Relief darstellt: Der Legende nach gebiert die Löwin ihre Jungen tot; der männliche Löwe haucht ihnen nach drei Tagen Leben ein. Diese Vorstellung wurde auf Heinrich den Löwen übertragen und in diesem Bildnis verewigt: Er erweckte München durch den Bau der Salzhandelsstraße zum Leben.

Hast du die Statue Heinrichs des Löwen an der Fassade des Alten Rathauses links von der Sparkasse entdeckt? Sie ist neben dem Relief die einzige Erinnerung an den Gründer der Stadt.

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 8: Das Relief mit dem Löwen an der Sparkasse in München
Das Löwenrelief an der Sparkasse im Tal

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr. 9 – Der Alte Hof

Nur wenige Schritte vom Marienplatz entfernt liegt der Alte Hof, ein Ort, der eine Atmosphäre aus vergangenen Zeiten vermittelt. Dieses Gebäude stammt aus dem späten 12. Jahrhundert und war die erste Burg Münchens. Archäologische Grabungen haben gezeigt, dass an dieser Stelle bereits in der Bronze- und frühen Keltenzeit gesiedelt wurde. Es ist eine altehrwürdige Stätte. Im 13. Jahrhundert ließ Ludwig der Strenge die Herzogsburg erweitern. Sein Sohn, Ludwig der Bayer, machte die Festung zur ersten festen Kaiserresidenz, nachdem er 1328 zum Kaiser gekrönt wurde.

An der Fassade des Burgstocks prangt ein herrlich bemalter Fachwerkerker, das sogenannte „Affentürmchen“. Herzog Ludwig, genannt der Strenge, hielt exotische Tiere an seinem Hof, darunter einen zahmen Affen. Eines Tages fand dieser Affe die unbeaufsichtigte Wiege des kleinen Ludwigs, des Sohns des Herzogs. Er packte das Kind, um mit ihm zu spielen. Die Amme entdeckte dies und schrie auf. Erschrocken flüchtete der Affe mit dem Kind durch die Burg, kletterte auf das Dach und erreichte die Spitze des Türmchens. Im Burghof versammelte sich der aufgeregte Hofstaat. Ein mutiger Koch fasste sich ein Herz, stieg hinauf und lockte den Affen mit einem Stück Wurst zurück in die Burg. Der Plan gelang, und der Affe legte das Kind wieder in seine Wiege. Die Legende besagt, dass der kleine Ludwig die ganze Zeit über geschlafen habe, ein Zeichen für den unerschütterlichen Charakter des späteren deutschen Kaisers.

Doch etwas stimmt an dieser hübschen Geschichte nicht: Das Türmchen stammt aus dem 15. Jahrhundert – da weilte der erste Wittelsbacher Kaiser schon lange nicht mehr unter den Lebenden …

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 9: Der Alte Hof in München, gesehen von der Burgstraße aus
Blick auf den Alten Hof von der Burgstraße aus

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr. 10 – Der König als Freimaurer

Auf seinem Thron sitzend siehst du auf dem runden Platz vor der Oper Max I. Joseph, den ersten König von Bayern. Am 1. Januar 1806 erhob Napoleon Bayern zum Königreich. Maximilian IV. Joseph wurde zum ersten König von Bayern, bekannt als König Maximilian I. Der Monarch war für seine Bürgernähe und sein Engagement für die Aufklärung bekannt und äußerst beliebt.

Eine weniger bekannte Tatsache ist, dass Maximilian I. Freimaurer war. 1777 wurde er in die Freimaurerloge „La Candeur“ in Straßburg aufgenommen. Diese Verbindung förderte Ideale wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, was sich in Maximilians politischen Entscheidungen und Reformen widerspiegelte. Unter seiner Herrschaft erlebte Bayern entscheidende Modernisierungen und Verbesserungen der Lebensqualität seiner Bürger.

Maximilian I. bleibt auch wegen seiner wohltätigen und großzügigen Natur in Erinnerung. Trotz seiner Bedeutung wird seine Mitgliedschaft in der Freimaurerei heute verschwiegen. Die jahrhundertealten Spannungen zwischen der katholischen Kirche und den Freimaurern sind der Grund.

Hast du es gewusst? Seine Popularität zeigt sich bis heute im traditionellen Kartenspiel Watten, in dem der Herz-König als „Max“ bezeichnet wird.

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 10: Die Statue von Max I. Joseph vor der Oper in München
Die Statue Königs Max I. Josephs vor dem Nationaltheater

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr. 11 – Die Löwen vor der Residenz

Das monumentale Stadtschloss der Wittelsbacher in München, mit seinen zahlreichen Zimmern, Gängen und Fluchten, ist reich an Sagen und Legenden.

Die vier Löwenstatuen, je zwei links und rechts neben den monumentalen Portalen der Residenz, repräsentieren die vier Herrscherideale: Tapferkeit, Mäßigung, Weisheit und Gerechtigkeit. Es heißt, wer alle vier Nasen an den Fratzen der Schilder, die von den Löwen gehalten werden, im Vorbeigehen reibt, wird den ganzen Tag Glück haben. So soll es zu dieser Tradition gekommen sein:

Lola Montez war den Münchnern ein Dorn im Auge, und die Studentenschaft forderte von Ludwig I., der ungehörigen Liaison ein Ende zu bereiten. 1848 schrieb ein Student eine Schmähschrift auf die Tänzerin und befestigte sie an der Pforte der Residenz. Der erzürnte König setzte eine Belohnung auf die Ergreifung des unbekannten Täters aus. Der Student, gekränkt, dass ihm diese Tat nicht alleine zugetraut wurde, hing ein weiteres Pamphlet auf: „Unbekannte Täter? Natürlich, es waren derer vier: Ich, die Tinte, die Feder und das Papier!“ Dieses Mal wurde er erwischt. Der König, amüsiert von der Dreistigkeit, erließ ihm die Strafe und schenkte ihm die Belohnung, denn immerhin habe er zu seiner eigenen Ergreifung beigetragen. Der überglückliche Student strich beim Hinausgehen über die Nasen der Löwenfiguren. Seither heißt es, sein Glück übertrage sich auf alle, die ihm gleich tun.

Hast du das Ritual vollzogen? Wichtig: Damit es funktioniert, musst du alle Nasenspitzen berührt haben!

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 11: Die magischen Löwen vor der Residenz in München
Die magischen Löwen vor der Residenz

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr. 12 – Der schwere Stein im Hof der Residenz

Herzog Christoph, der Mitte des 15. Jahrhunderts lebte, galt als einer der stärksten Männer seiner Zeit. Viele Heldengeschichten ranken sich um ihn; so soll er schon als Kind einen Löwen getötet und sich später zu einem der besten Turnierkämpfer entwickelt haben. Im Durchgang von der Residenzstraße zum Brunnenhof, dem sogenannten Kapellenhof, befindet sich neben dem Eingang zur Staatlichen Münzsammlung ein großer schwarzer Stein an einer Kette. Darüber sind in mehr als drei Metern Höhe drei Nägel in die Wand geschlagen. Es heißt, Christoph der Starke konnte diesen Stein mühelos durch die Luft schleudern und im Sprung den obersten Nagel mit dem Fuß treffen. Bis heute konnte niemand diese Leistungen überbieten.

Im Jahr 1460 schlug der Blitz in das Rathaus ein und verursachte einen Brand. Das Feuer bedrohte auch das Nachbarhaus, in dem die Bewohner gefangen waren. Herzog Christoph erschien, trat die Türe des Hauses ein und befreite die Eingeschlossenen. Er rettete außerdem ein Kind aus dem brennenden Dachgeschoss und riss mit aller Kraft eine Mauer ein, um das Feuer zu ersticken. Er löschte alle Feuer und rettete die Stadt vor einer Katastrophe.

Und? Hast du versucht den schweren Stein anzuheben? Wenn es dir gelingt, geben wir dir ein Bier aus!

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 12: Der schwere Stein des Herzog Christoph in der Residenz in München
Der schwere Stein im Kapellenhof der Residenz

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr. 13 – Spuk in der Residenz

In dem gewaltigen Komplex der Residenz erscheint zuweilen der Geist einer ganz in Schwarz gekleideten, verschleierten Frau. In ihrer Hand trägt sie einen Apfel, während sie durch die Flure schwebt und sich die Türen lautlos vor ihr öffnen und schließen. Das Erscheinen der schwarzen Frau kündigt den Tod eines Mitglieds des Hauses Wittelsbach an. So geschehen auch beim Tod von König Ludwig II. Sie erschien in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni 1886 sowohl in der Residenz als auch im Schloss Schleißheim. In dieser Nacht schlug die Turmuhr der Theatinerkirche um 1 Uhr dreizehnmal statt einmal. Am nächsten Tag wurde König Ludwig II. mit seinem Leibarzt unter mysteriösen Umständen tot im Starnberger See gefunden. Tatsächlich wird die Schwarze Frau bis zum heutigen Tag gesichtet …

Außerdem spukt um Mitternacht in der Residenz ein riesiger, schwarzer Pudel. Mit großen rot glühenden Augen und Flammen, die aus seinem Maul lodern, bietet er einen furchterregenden Anblick. Der Legende nach handelt es sich um den Geist eines habgierigen Dieners, der zur Zeit der Besetzung Münchens durch die Österreicher den Feinden das Versteck des kurfürstlichen Schatzes verraten hatte. Sein Verrat wurde jedoch entdeckt und er wurde hingerichtet. Der Verräter fand nach dem Tod keine Ruhe und spukt seitdem als Geisterpudel durch die Räume des Schlosses. Es heißt, in der Hölle habe er das Gold, das er für seinen Verrat bekam, geschmolzen fressen müssen. Daher schlagen die Flammen ihm aus dem Maul. Dieser Geist gilt als besonders bösartig. Wem auch immer er in den Fluren der Residenz begegnet, sollte schleunigst die Beine in die Hand nehmen.

Manchmal erscheint die Schwarze Frau sogar tagsüber und wurde vom Aufsichtspersonal aus den Augenwinkeln gesichtet. Glaubst du, dass es diesen Geist wirklich gibt? Würdest du nach diesen Geschichten eine Nacht in der Residenz verbringen wollen?

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 13: Die Schwarze Frau in der Residenz in München
Die Schwarze Frau in der Residenz

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr. 14 – Die Frauenkirche

Der Dom zu unserer lieben Frau, besser bekannt als Frauenkirche, ist das Wahrzeichen Münchens und mit seinen berühmten „welschen“ Hauben weltweit bekannt. Die Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts von Meister Jörg errichtet. Die runde Turmbekrönung wurde nach modernen Erkenntnissen von Darstellungen der goldenen Kuppel des Felsendoms in Jerusalem inspiriert. So befindet sich auf dem höchsten Punkt dieses christlichen Gotteshauses eine Nachbildung der Kuppel einer Moschee! Wenn man nun die Frauenkirche durch das Hauptportal betritt, entdeckt man direkt unter der Orgelempore und noch vor dem Gitter den schwarzen Abdruck eines Fußes im Boden. An der Ferse ist deutlich eine Art Sporn zu erkennen. Dazu erzählt man gerne diese Sage:

Den Teufel ärgerte es, dass die Münchner erneut eine Kirche erbaut hatten. In der Nacht nach der Fertigstellung schlich er sich durch das Hauptportal in die Kirche, um sie zu zerstören. Doch nach wenigen Schritten musste er laut auflachen: Die Baumeister schienen alle Fenster vergessen zu haben! In seinem Triumph über diese vermeintliche Dummheit stampfte er vor Freude auf und hinterließ den Fußabdruck. Am nächsten Tag erkannte er seinen Irrtum: Von außen betrachtet hatte die Kirche sehr wohl Fenster, die jedoch von den Säulen im Inneren verdeckt waren. Zornig eilte er zurück, aber es war zu spät: Die Kirche war inzwischen geweiht, und er hatte keine Macht mehr über sie. Der Legende nach tobt der Teufel noch heute als wütender Wind um die Kirche, um wenigstens von außen Schaden anzurichten.

Tatsächlich verdecken die Säulen des Kirchenschiffs die Fenster von der Stelle aus, an der der Fußabdruck zu sehen ist. Früher war auch das Fenster im Chor durch den Hochaltar und den heute nicht mehr vorhandenen Bennobogen verdeckt.

Stelle dich bei deinem Besuch der Frauenkirche auf den Teufelstritt und spüre in dich hinein. Was nimmst du wahr? Manche berichten, dass diese Stelle in Wirklichkeit ein Kraftort aus …

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 14: Der Teufelstritt in der Frauenkirche in München
Der Teufelstritt in der Frauenkirche

Geheimtipp: Sehenswürdigkeit Nr. 15 – Der unselige Goldschmied

Im Pflaster der Fußgängerzone vor dem Kaufhaus Hirmer markieren dunkle Steine den Grundriss des ehemaligen Westtores der ältesten Stadtbefestigung Münchens, den sogenannten „Schönen Turm“. Am Kaufhaus befindet sich auch eine Erinnerungstafel an diesen Torturm, der 1807 abgerissen wurde. Seinen Namen erhielt er von den zahlreichen bunten Fresken, die ihn schmückten. Am Eck des Kaufhauses zur Frauenstraße ist zudem eine Steinfigur zu sehen, die den Schönen Turm auf ihren Schultern trägt.

Einst lebte ein Goldschmied neben dem Schönen Turm. Er war berühmt für sein Geschick, sodass ihm ein reicher Mann ein wertvolles Schmuckstück brachte, das er kopieren sollte. Der Schmied machte sich sogleich an die Arbeit in seinem Zimmer unterm Dach. Da es heiß war, hatte er das Fenster geöffnet. Als er den Raum verlassen musste, schloss er sorgfältig ab. Doch bei seiner Rückkehr stellte er entsetzt fest, dass der Schmuck verschwunden war. Der Verlust wurde gemeldet, doch man beschuldigte den Goldschmied, seinen eigenen Diebstahl vertuschen zu wollen. Er wurde vor den Richter geführt und zum Tode verurteilt. Als er durch den Schönen Turm geführt wurde und das Armesünderglöckchen für ihn schlug, blickte er nach oben und rief: „Eines Tages wirst du die Wahrheit und meine Unschuld verkünden!“ Wenige Zeit später wurden Renovierungsarbeiten am Turm durchgeführt. Ein Handwerker entdeckte dabei im Glockenstuhl das Nest einer Dohle und darin das gestohlen geglaubte Schmuckstück. Der Vogel war offensichtlich durch das geöffnete Fenster geflogen und hatte es geklaut. Es stellte sich heraus, dass ein Unschuldiger in den Tod geschickt worden war.

Noch heute, so heißt es, gehen die Seelen vieler unschuldig Verurteilter an dieser Stelle um. Besonders in den Raunächten sollen hier Geister umgehen – kaum vorstellbar, mitten in der Münchner Fußgängerzone …

München-Geheimtipp - Sehenswürdigkeit Nr. 15: Die Statue des unseligen Goldschmieds vom Schönen Turm in der Fußgängerzone in München
Die Statue des Goldschmieds am Schönen Turm

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