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Magische Andreasnacht – Liebe und Verbundenheit
Schutzpatron der Liebenden
Die Nacht vom 29. auf den 30. November ist eine ganz besondere Nacht. Es ist die Nacht des heiligen Andreas. Andreas, der erste aller Apostel, gilt als Schutzherr der Liebenden und der Eheleute. Mit seinem Tag beginnt eine geheimnisvolle Zeit, die für Zauber und Weissagung besonders offen ist.
Träume werden wahr
Es beginnt schon damit, dass das, was man in der Andreasnacht, der Nacht auf den Andreastag, träumt, in Erfüllung gehen wird. Zwei (!) Becher Wein vor dem Zubettgehen genossen, sollen die prophetische Kraft des Traumes noch verstärken.
Wer an diesem Tag etwas über seinen Zukünftigen herausfinden will, soll nach allen möglichen Zeichen Ausschau halten. Einige empfehlen ins Wasser zu blicken oder die Buchstaben des Alphabets mit Kreide an die Tür zu zeichnen: Nun greife man mit verbundenen Augen danach – der getroffene Buchstabe ist dann der Anfangsbuchstabe des oder der künftigen Geliebten.
Die Form einer Apfelschale, als Ganzes geschält und dann über die Schulter hinter sich geworfen, soll ebenfalls den ersten Buchstaben des Namens verraten.
Eine besonders wichtige Losnacht
Die Andreasnacht gilt als wichtige Losnacht. Sie ist eine der Nächte, in denen Orakel besonders wirksam sind und die Zukunft gedeutet werden kann, vor allem in Liebesdingen.
Heiliger Andreas, ich bitt’,
Daß ich mei Bettstatt betritt
Daß mir erscheint
Der Herzallerliebste mein,
Wie er geht
Und wie er steht
Und wie er mi zum Traualtar führt.
In Sachsen pflegten Mädchen um Mitternacht schweigend einen Holzscheit aus dem für den Winter aufgestapelten Holz zu ziehen. Ein gerades und glattes Stück kündigte einen jungen, starken Ehemann an, ein knorriges aber einen alten, krummen.
Von Witwen und Walnüssen
Aus Hessen ist dieser merkwürdige Brauch bekannt: Die Mädchen suchten eine unbescholtene Witwe auf und ließen sich schweigend und ohne Dank von ihr einen Apfel schenken. Die erste Hälfte aßen sie vor, die zweite aber nach Mitternacht. So glaubten sie, vom Liebsten zu träumen. Anderswo wurde die zweite Apfelhälfte unter dem Kopfkissen platziert.
Oder man schlich sich in den Hühnerstall. Fingen die Hühner an zu gackern, würde man ledig bleiben. Setzte allerdings der Hahn zum Krähen an, wäre dies das sichere Zeichen, bald unter die Haube zu kommen.
Ein hübscher Brauch stammt aus Böhmen: das Lichtelschwimmen. Nach Einbruch der Dunkelheit versammelten sich die Mädchfn um einen großen Wasserbottich. Jede brachte zwei Walnussschalen mit, in die jeweils eine kleine Kerze gesetzt wurde. Das eine Licht stand für einen selbst, das andere aber versah man heimlich mit dem Namen des Auserkorenen. Dann ließ man die Nussschalen treiben. Aber nur die Schalen, die sich trafen, sollten auch ein Paar werden …
Tödlicher Liebeszauber
Die Brüder Grimm haben die folgende Geschichte in den „Deutschen Sagen“ überliefert:
Es ist Glaube, daß ein Mädchen in der Andreasnacht (…) seinen zukünftigen Liebsten einladen und sehen kann. Es muß einen Tisch für zwei decken, es dürfen aber keine Gabeln dabei sein. Was der Liebhaber beim Weggehen zurückläßt, muß sorgfältig aufgehoben werden, er kommt dann zu derjenigen, die es besitzt, und liebt sie heftig. Es darf ihm aber nie wieder zu Gesicht kommen, weil er sonst der Qual gedenkt, die er in jener Nacht von übermenschlicher Gewalt gelitten, und er des Zaubers sich bewußt wird, wodurch großes Unglück entsteht.
Einst wollte ein schönes Mädchen in der Andreasnacht in Erfahrung bringen, wer ihr Zukünftiger sein werde. Nach Ausübung der gebräuchlichen Riten erschien ihr ein Schusterjunge, welcher ihr seinen Dolch hinterließ. Diesen verwahrte das Mädchen sorgfältig in einer Truhe und tatsächlich hielt kurz darauf der Jüngling um ihre Hand an. Als Jahre später die junge Frau zufällig die Truhe öffnete, trat der Ehemann neugierig an ihre Seite, um in Erfahrung zu bringen, was sich darin befinde. Als sie ihn davon abhalten wollte, stieß er sie beiseite und entdeckte so seinen verloren geglaubten Dolch. Die Frau gestand ihm ihre damalige Durchführung eines Liebesorakels, wodurch sie den Schuster an sie binden wollte. Dieses Geständnis erlöste ihn vom Liebeszauber und erzürnte ihn derartig, dass er ihr den Dolch mitten ins Herz rammte …
Ein neuer Zeit-Raum
Woher stammt der Glaube an die besondere Wirksamkeit dieser Nacht? Noch bis ins 9. Jahrhundert galt der 1. Dezember als der Anfang des neuen Kirchenjahres, die Nacht auf diesen Tag war also eine Grenze zwischen altem und neuem Jahr.
Solche Grenzen besaßen schon immer eine gewisse Magie, denn auch als Mensch betreten wir einen neuen Zeit-Raum, in dem das Los, also unser Schicksal, neu ausgerichtet wird. Wer in dieser Übergangszeit magisch tätig würde, könne sein Schicksal also beeinflussen.
Die Magie der Losnächte nutzen
Noch mehr Hintergrundwissen und tiefere mythologische Zusammenhänge erfährst du im Online-Erlebniskurs „Die sechs Losnächte“ in unserer Geheimnisakademie. Dort erfährst du zum Beispiel, welcher vorchristliche Gott sich hinter dem Liebesapostel verbergen könnte sowie weitere Bräuche rund um diese Nacht. Außerdem zeigen wir dir auch, wie du die besondere Kraft dieser Nacht positiv für dich nützen kannst.
Mit der Andreasnacht beginnt die Zeit der Wunder. Steige daher jetzt noch ein, um im Trubel der Vorweihnachtszeit wichtige Augenblicke der Besinnung auf das Wundervolle zu erleben …
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Liebesräucherung zur Andreasnacht
Vielleicht hätte das schöne Mädchen aus der Grimm‘schen Sage lieber die Kräfte des Guten beschworen, statt die Magie der Andreasnacht für ihre selbstsüchtigen Ziele einzusetzen?
Als Clubmitglied bekommst du im Anschluss das Rezept für eine Räucherung als Video – perfekt für diese Nacht, denn sie verstärkt aufgrund ihrer Zutaten die Kraft der Liebe …
Außerdem kannst du diesen Beitrag als Podcast anhören.
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