Das Geheimnis von Allerheiligen und Allerseelen

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Das Geheimnis von Allerheiligen und Allerseelen

Zeit des Rückzugs

Die Nacht auf den 1. November liegt hinter uns. Der Monat, den die Germanen Nebelung nannten, die Zeit, in der die Nebelschwaden ihr graues Tuch über Wiesen und Felder ausbreiten, hat begonnen. Und so wie der Nebel seinen trüben Schleier über alles legt, so fühlen auch wir uns nach Rückzug, nach Innerlichkeit, nach Loslassen und Ruhe.

Wo suchen wir Zuflucht? Wohin wendet sich unsere Aufmerksamkeit? Für viele beginnt jetzt die Zeit des Totengedenken. Die Zeit, in der wir nicht nur auf unser eigenes Leben zurückschauen, sondern auf diejenigen, die vor uns waren. Vielleicht wird uns bewusst, dass wir nicht nur Individuum sind, sondern das Glied am Ende einer Kette vieler Menschen vor uns – möglicherweise sogar das letzte, wenn wir den Stab des Lebens nicht weitergegeben haben.

Das Erbe der Ahnen

Der Besuch auf dem Friedhof steht vor allen Dingen am Abend des 1. November an. Denn dann beginnt Allerseelen. Das Licht, das wir auf die Gräber setzen, ist ein Zeichen dafür, dass alle Seelen auf eine Weise noch unter uns weilen. Auch sie waren einst ein Licht, das diese Welt erhellte. In diesen stillen Tagen kann uns dies wieder bewusst werden. Es ist die Zeit der Ahninnen und Ahnen – und die Zeit, uns als ihr Erbe zu sehen.

Zwei Feste kennzeichnen diesen Übergang im christlichen Kalender. Das heutige Allerheiligen und das morgige Allerseelen. Zahlreiche Bräuche zeigen, dass diese Feiertage eine tiefe Bedeutung für den Menschen, der im Jahreskreis verwurzelt ist, besitzen.

1.11. – Allerheiligen

Das Fest Allerheiligen wurde bereits im 9. Jahrhundert zum Gedenken an alle Heiligen und Seligen eingerichtet. Viele Bräuche, die ursprünglich auf Samhain zurückgehen, wurden nun auf diesen festen Tag im Jahr bezogen. Tatsächlich ist der Name „Halloween“ eine Verkürzung des englischen „All Hallows Evening“.

Am Abend des 1. November, dem Vorabend von Allerseelen, begeben sich die Gläubigen auf den Friedhof, zünden Lichter auf den Gräbern an, schmücken sie mit Blumen und Kränzen, putzen und richten sie.

2. 11. – Allerseelen

Das Totengedenken wird am folgenden Tag fortgesetzt. „Allerseelen“ steht für die Seelen aller Menschen, die von uns gegangen sind.  Es ist ein Fest, an die Familie zusammenkommt. Nicht nur Lichter werden aufgestellt, sondern vielerorts legt man auch Speisen auf die Gräber. Es erinnert an die Opfergaben an die Ahnen. Symbolisch lädt man damit die Verstorbenen in den Kreis der Familie ein, bekräftigt, dass sie immer noch Teil der Gemeinschaft sind. In einigen Gegenden wird dafür ein besonderes Brot gebacken, die so genannten Seelenzöpfe.

Viele Bräuche verweisen auf den vorchristlichen Glauben, dass sich  die Schleier der Anderswelt lüften. Türen werden nicht zugeschlagen, weil man ja sonst eine Seele zerquetschen könnte. Es dürfen keine Gerätschaften herumliegen, an denen sich die Seelen verletzen könnten. Frösche und Kröten sind in diesen Tagen tabu, denn man könne nicht wissen, ob nicht in ihnen eine arme Seele Gestalt angenommen hätte.

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CAW

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