15. Dezember: ALGIZ, der Elch
24 Tage bis zum Heiligen Abend – 24 Runen für jeden Tag. Mit dem diesjährigen Adventskalender spüren wir verborgene Symbolen unserer Stadt auf, und verbinden sie mit den uralten Weisheiten der Runen.
Mit etwas Fantasie lässt sich der Gestalt der Rune ALGIZ tatsächlich so etwas wie der Kopf eines Elches mit seinem mächtigen Geweih erkennen. Neben seiner imposanten Größe ist es dieses Geweih, das die mystische Dimension dieses Tieres bestimmt. Es ist wie eine Antenne, die den Elch mit den höheren Sphären verbindet. Diese Vorstellung lässt sich auf alle anderen geweihtragenden Tiere übertragen, insbesondere natürlich in den Gegenden der Welt, in denen Elche nicht zuhause sind wie in Mitteleuropa. Dort übernehmen Hirsche diesen Aspekt. Als daher eher den himmlischen Mächten zugeordnetes Tier wundert es es nicht, den Elch als Zugtier des mythischen Sonnenwagen zu finden. Überhaupt verbindet Elch und Hirsch der Lichtcharakter.
ALGIZ erinnert der Form aber auch an den Stützbalken eines Hauses, wie er vor allen Dingen in den Dachböden älterer Häuser noch zu finden ist. So bedeutet diese Rune oft, dass wir Unterstützung bekommen und uns Hilfe zur Verfügung gestellt wird. Assoziationen wie „ein Dach über dem Kopf haben“ gesellen sich dazu. Aus diesem Grund gilt ALGIZ vor allen anderen Runen als Schutzzeichen, sei es dass wir Schutz bekommen oder Schutz gewähren. Eine etwas modernere Assoziation wäre ein Schirm, der über unserem Kopf aufgespannt wird, um uns vor Sonne und Regen zu schützen.
Das Skelett des prächtigen Elches befindet sich i, Fischerei- und Jagdmuseum. Am 3. November 1966, am Tag des heiligen Hubertus, Bezug das Deutsche Fischerei- und Jagdmuseum seine neuen Räumlichkeiten – in der ehemaligen Augustinerkirche. Diese Kirche gehörte zum Klosterareal der Augustiner und war einst den beiden Johannes geweiht, Johannes dem Evangelisten und Johannes dem Täufer. Die im Kern gotische Backsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert befand sich einst vor den Toren der Stadt, wie ihre Lage am Übergang von Kaufinger- zur Neuhauser Straße zeigt. Hier liegt die Heimat des berühmten Augustinerbiesr. Allerdings wurde die Kirche im Zuge der Säkularisierung 1803 aufgegeben, der Kirchenbau wurde zur Mauthalle (so verkündet es bis heute die Inschrift über dem Café, das heute im ehemaligen Westeingang Platz hat). Theodor Fischer, der auch für das Polizeipräsidium verantwortliche Architekt, baute die Kirche zwischen 1911 und 1915 um. Geschäftsräume wurden eingezogen und auch der so genannte „Weiße Saal“. Schwer getroffen im zweiten Weltkrieg wurde die Kirche von Erwin Schleich wieder auf- und zum Museum umgebaut.
Ein weihnachtliches Wunder soll sich hier einst zugetragen haben. Noch im 17. Jahrhundert wurde das so genannte „Augustinerkindl“, eine Darstellung Jesu als Wickelkind („Fatschenkindl“) alljährlich zur Weihnachtszeit in der Klosterkirche ausgestellt. Zu Lichtmess 1624 erfuhr dem mit dem Abbau der Krippe beauftragten Mönch ein Missgeschick und die wertvolle lebensgroße Wachsfigur bekam einen Sprung. Aus Furcht verschwieg der Augustiner den Schaden bis zur folgenden Adventszeit. Doch zum allgemeinen Erstaunen erwies sich die Figur als völlig unbeschädigt! Sie wurde nun zum Gegenstand frommer Verehrung und fand in zahlreichen Kopien weite Verbreitung. 1817 veranlasste der bayerische Kronprinz Ludwig die Transferierung der Figur in die Bürgersaalkirche. Bis heute wird das Original zu Weihnachten dort präsentiert, nur wenige Schritte entfernt vom einstigen Augustinerkloster.
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