13. Dezember: EIHWAZ, die Eibe
24 Tage bis zum Heiligen Abend – 24 Runen für jeden Tag. Mit dem diesjährigen Adventskalender spüren wir verborgene Symbolen unserer Stadt auf, und verbinden sie mit den uralten Weisheiten der Runen.
Die Eibe ist nicht nur in der germanischen Überlieferung ein magischer Baum. Überall dort, wo sie heimisch ist, genießt sie große Verehrung. Das haben ihr vor allen Dingen die Besonderheiten eingebracht, die sie von allen anderen Bäumen unterscheiden. Die Eibe ist die älteste heimische Baumart und der einzige heimische Giftbaum. Auffällig ist die oft gewundene, tief gefurchte Gestalt des Stammes, in dessen Formen uns nicht selten eigenartige Wesen und Gesichter anzublicken scheinen. Manche glauben, Yggdrasil, der Weltenbaum der Germanen, sei gar keine Esche, sondern eine Eibe gewesen.
Die Eibe ist ein Baum des Übergangs, ein Baum der Grenze – zwischen Leben und Tod, zwischen dieser Welt und der anderen Welt. Das Bild der Rune könnte auf den stilisierten Weltenbaum darstellen, der seine Wurzeln in die untere Welt senkt, mit seiner Krone aber im Himmel verankert ist. Dazwischen verbindet die senkrechte Linie beide Reiche und steht vielleicht für die mittlere Welt, das Reich der Menschen, der zwischen das Bindeglied zwischen Oben und Unten ist und zugleich Kanal für die Kräfte, die zwischen diesen beiden Polen auf- und absteigen.
Vor dem Polizeipräsidium in der Ettstraße wächst eine große Eibe. Wer sie dort gepflanzt hat und warum, das weiß keiner so genau. Zufälligerweise wird sie jedoch nicht dort stehen, denn das Gebäude entstammt einer Zeit, in der man es mit Symbolik sehr genau nahm. Es wurde in den Jahren 1911 bis 1913 nach den Plänen des Jugendstil-Architekten und Städteplaners Theodor Fischer (1862 – 1938) erbaut. Zahlreiche mystische Anspielungen sind an dem Gebäude zu finden, vor allen Dingen astrologische: So findet sich der gesamte Tierkreis gleich zweimal vertreten, einmal in Form von keramischen Darstellungen über den Fenstern des dritten Stocks, dann über der Treppe zum Hauptportal. Rätselhaft: Auch die Darstellung von sechs der sieben Todsünden war einst an einem Erker der Nordseite zu finden. Warum ausgerechnet die „Faulheit“ fehlt und diese Fresken heute übertüncht sind, bleibt ein Rätsel. So ist sehr wahrscheinlich auch der Eibenbaum mit seiner Symbolik von Leben und Tod ebenfalls bewusst gesetzt worden.
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